Loki ist immer für eine Überraschung gut. Nicht zuletzt wegen Schauspieler Tom Hiddleston wurde der Gott des Chaos und des Schabernacks zu einem der beliebtesten Schurken im Marvel Cinematic Universe (MCU). Als Thors Halbbruder dann in Avengers: Infinity Wars starb, war der Aufschrei bei den Fans groß. Umso schöner, dass kurze Zeit später eine eigene Serie mit Loki angekündigt wurde, die sich um eine Variante des Gottes dreht, der in Avengers: Endgame zu sehen ist. Die unterschied sich vom Thema und vom Ton her nicht nur gehörig vom Rest des MCU, sie war auch so erfolgreich, dass recht schnell klar war, dass es eine zweite Staffel geben würde. Doch wie setzt man eine Serie fort, deren Geheimnisse eigentlich alle gelüftet sind? Ganz einfach, man konfrontiert die Charaktere mit den Auswirkungen ihrer Entscheidungen.
Das Multiversum droht zu zerreißen
Allzuviel wollen wir über Staffel 2 aber nicht erzählen, denn in den vier Folgen, die wir vorab sehen durften (insgesamt sind es sechs), gibt es jede Menge dramatische Wendungen und Überraschungen. So viel kann man aber verraten: Nachdem Lokis weibliche Variante Sylvie am Ende der ersten Staffel Jener-der-bleibt getötet hat, droht das sich ausweitende Multiversum die TVA und all ihre Mitarbeiter zu vernichten. Mehr noch, Loki selbst wechselt immer wieder zwischen zwei Zeitebenen hin und her. Um ihm zu helfen, wagen sich der Chaosgott und sein Freund Mobius in die Tiefen der TVA. Dort treffen sie einen verschrobenen Techniker namens Ouroboros, kurz Obi, der schließlich eine waghalsige Methode findet, Loki zu stabilisieren. Der verschrobene Neuzugang zu Lokis Team ist aber nicht die einzige Person, die für Chaos sorgt. Jetzt, wo die TVA ihres Zwecks beraubt wurde, driften die Anführer der Organisation in unterschiedliche Richtungen. Dann sind da noch Renslayer und Miss Minutes, die beide ihre eigenen Pläne haben. In deren Mittelpunkt steht niemand anderes als der Wissenschaftler Victor Timely, eine frühe Version von Jener-der-Bleibt. Und schließlich geistert auch Sylvie nach wie vor durch das Multiversum – und auch sie hat noch einige Rechnungen offen.
Erzählt werden die Abenteuer von Loki und die Jagd nach Victor Timely im gewohnt witzig-emotionalen Stil der ersten Staffel. Für die Zuschauer heißt das, dass es einiges an Action und Drama gibt, aber auch viele Szenen, die das Ganze aufbrechen. Sehr oft stehen dabei Loki und Mobius und ihre unterschiedliche Weltsicht im Mittelpunkt.
Loki: Der Normalste von allen
Ohnehin: Loki wäre nicht Loki, wenn der Chaosgott und die anderen Charaktere nicht genügend Platz für all ihre Schrullen und Macken hätten. Loki selbst hat weiter das Vergnügen, der normalste in seiner ganzen Truppe zu sein, auch wenn er in Staffel 2 einiges an Gelegenheit bekommt, seine fiesen Seiten zu zeigen.
Der Rest der wilden Truppe tut sein Möglichstes, die Zuschauer mit vielen Eigenheiten und Macken zu unterhalten. Sei es nun Mobius Obsession mit Key Lime Pie oder Victor Timeley, der so durchtrieben-naiv ist, dass man nicht weiß, ob man ihn umarmen oder eine herunterhauen möchte. Wer schräge Charaktere mag, wird auch die zweite Staffel von Loki lieben, vor allem weil die Schauspieler wieder durch die Bank eine hervorragende Arbeit leisten. Tom Hiddleston und Owen Wilson als Loki und Morbius stehen dabei natürlich wieder im Mittelpunkt, aber auch der Rest ist einfach herrlich. Besonders sticht auch wieder Jonathan Majors heraus, der mit Victor Timely die mittlerweile dritte Variante von Kang the Conqueror spielt – und jede davon anders.
Loki ist also auch in seiner zweiten Staffel eine Serie voller Überraschungen und Spaß. Wer wissen will, wie es mit dem Chaosgott weitergeht und was das Multiversum für ihn bereithält, sollte sich die neuen Folgen nicht entgehen lassen. Sie starten am 12. Oktober 2023 auf Disney+.